Derg Untergangstag in Äthiopien
28. Mai, Mittwoch
Hintergrund des Derg-Regimes
Der Derg war eine Militärjunta, die 1974 nach dem Sturz von Kaiser Haile Selassie an die Macht kam. Unter der Führung von Mengistu Haile Mariam regierte das Regime mit harter Hand. Die Zeit war geprägt von politischer Repression, Massenverhaftungen, Hungersnöten und dem sogenannten „Roten Terror“, bei dem zehntausende Menschen ums Leben kamen.
Der Sturz des Derg
Nach Jahren des Bürgerkriegs und wachsender Unzufriedenheit mit der Regierung wurde der Derg schließlich am 28. Mai 1991 durch die Rebellenkoalition EPRDF (Ethiopian People's Revolutionary Democratic Front) gestürzt. Mengistu floh ins Exil nach Simbabwe, wo er bis heute lebt.
Wie wird der Derg-Untergangstag gefeiert?
Der Derg-Untergangstag ist ein offizieller Feiertag in Äthiopien. Er wird mit verschiedenen Veranstaltungen begangen, darunter:
- Gedenkzeremonien für die Opfer des Derg-Regimes
- Militärparaden und öffentliche Reden von Regierungsvertretern
- Kulturelle Veranstaltungen wie Musik, Tanz und Theateraufführungen
- Bildungsprogramme und Ausstellungen zur Geschichte des Derg und seines Sturzes
Bedeutung für die äthiopische Gesellschaft
Der Tag hat eine doppelte Bedeutung: Einerseits dient er dem Gedenken an die Opfer der Diktatur, andererseits wird er als Tag der nationalen Befreiung gefeiert. Für viele Äthiopier ist der 28. Mai ein Tag der Reflexion über die Vergangenheit und der Hoffnung auf eine friedlichere und demokratischere Zukunft.
Kritik und Kontroversen
Obwohl der Derg-Untergangstag offiziell gefeiert wird, gibt es auch kritische Stimmen. Einige werfen der heutigen Regierung vor, den Tag politisch zu instrumentalisieren oder die eigene Macht zu legitimieren. Andere fordern eine umfassendere Aufarbeitung der Vergangenheit, die auch die Rolle der Nachfolgeregierungen kritisch beleuchtet.
Der Derg-Untergangstag ist ein bedeutender Feiertag in Äthiopien, der an das Ende einer dunklen Ära erinnert und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft symbolisiert. Er bleibt ein wichtiger Bestandteil der nationalen Erinnerungskultur und ein Anlass zur Auseinandersetzung mit der Geschichte des Landes.