Pancasila Tag
1. Juni, Sonntag

Herkunft und Bedeutung
Am 1. Juni 1945 hielt der spätere erste Präsident Indonesiens, Sukarno, eine historische Rede vor dem „Unabhängigkeitsausschuss“ (BPUPKI), in der er erstmals die fünf Prinzipien der Pancasila formulierte. Diese Prinzipien wurden später in die Präambel der indonesischen Verfassung aufgenommen und gelten bis heute als moralische und politische Grundlage des Landes.
Die fünf Prinzipien der Pancasila
Die Pancasila besteht aus folgenden fünf Grundsätzen:
- Glaube an den einen und einzigen Gott (Ketuhanan Yang Maha Esa)
- Eine gerechte und zivilisierte Menschlichkeit (Kemanusiaan yang adil dan beradab)
- Die Einheit Indonesiens (Persatuan Indonesia)
- Demokratie, die auf der Weisheit in der Beratung/Vertretung beruht (Kerakyatan yang dipimpin oleh hikmat kebijaksanaan dalam permusyawaratan/perwakilan)
- Soziale Gerechtigkeit für das gesamte indonesische Volk (Keadilan sosial bagi seluruh rakyat Indonesia)
Feierlichkeiten und Bräuche
Der Pancasila-Tag ist ein offizieller Feiertag, an dem Regierungsinstitutionen, Schulen und viele Unternehmen geschlossen sind. Die Feierlichkeiten beinhalten:
- Flaggenzeremonien in Schulen, Regierungsgebäuden und beim Militär
- Reden von politischen Führern, insbesondere vom Präsidenten
- Bildungsprogramme und Diskussionsrunden über die Bedeutung der Pancasila
- Kulturelle Veranstaltungen, die die Einheit und Vielfalt Indonesiens betonen
Wichtigkeit für die nationale Identität
Die Pancasila ist mehr als nur eine Ideologie – sie ist ein Symbol der nationalen Einheit in einem Land mit über 17.000 Inseln, hunderten Ethnien und Religionen. Der Pancasila-Tag dient dazu, das Bewusstsein für gemeinsame Werte zu stärken und den sozialen Zusammenhalt zu fördern.
Einführung als offizieller Feiertag
Obwohl der 1. Juni historisch bedeutsam ist, wurde er erst im Jahr 2016 durch ein Dekret von Präsident Joko Widodo offiziell zum nationalen Feiertag erklärt. Seitdem wird der Tag jährlich begangen, um die Bedeutung der Pancasila für die indonesische Gesellschaft zu würdigen.