Tag des Gedenkens an die Verfassung in Japan
3. Mai, Samstag
Historischer Hintergrund
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Japan unter der Aufsicht der Alliierten, insbesondere der Vereinigten Staaten, neu organisiert. Die neue Verfassung, die am 3. Mai 1947 in Kraft trat, ersetzte die Meiji-Verfassung von 1889. Sie legte den Grundstein für eine parlamentarische Demokratie und garantierte grundlegende Menschenrechte. Besonders bekannt ist Artikel 9, in dem Japan auf das Recht verzichtet, Krieg zu führen oder Streitkräfte zu unterhalten, um internationale Konflikte zu lösen.
Bedeutung und Feierlichkeiten
Der Tag dient nicht nur dem Gedenken an die Verfassung, sondern auch der Reflexion über Demokratie, Frieden und die Rolle Japans in der Welt. Viele Menschen nutzen den Feiertag, um sich mit der Geschichte und den Prinzipien der Verfassung auseinanderzusetzen. In Tokio ist das Parlamentsgebäude (Kokkai-gijidō) an diesem Tag für die Öffentlichkeit zugänglich, was eine seltene Gelegenheit bietet, das politische Zentrum des Landes zu besichtigen.
Teil der Goldenen Woche
Der Tag des Gedenkens an die Verfassung ist eingebettet in die Goldene Woche, die zu den geschäftigsten Reisezeiten in Japan gehört. Viele Japaner nutzen die Gelegenheit für Reisen, Familienbesuche oder Freizeitaktivitäten. Die anderen Feiertage in dieser Woche sind der Shōwa-Tag (29. April), der Tag des Grüns (4. Mai) und der Kindertag (5. Mai).
Gesellschaftliche Diskussionen
In den letzten Jahren ist der Tag auch zu einem Anlass für politische Debatten geworden, insbesondere im Hinblick auf mögliche Änderungen der Verfassung. Konservative Kräfte in Japan fordern seit Langem eine Revision, insbesondere von Artikel 9, um eine aktivere Rolle der japanischen Selbstverteidigungskräfte zu ermöglichen. Der Feiertag bietet daher auch Raum für Demonstrationen, öffentliche Diskussionen und Bildungsinitiativen.
Fazit
Der Tag des Gedenkens an die Verfassung ist mehr als nur ein gesetzlicher Feiertag – er ist ein Symbol für Japans demokratische Entwicklung und ein Anlass zur Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und Zukunft.