Tag der Unabhängigkeit
6. Juli, Sonntag

Historischer Hintergrund
Die Komoren, ein Archipel im Indischen Ozean zwischen Madagaskar und der Ostküste Afrikas, standen seit dem 19. Jahrhundert unter französischer Kolonialherrschaft. Nach Jahrzehnten kolonialer Verwaltung und wachsendem Wunsch nach Selbstbestimmung stimmten drei der vier Hauptinseln – Grande Comore (Ngazidja), Mohéli (Mwali) und Anjouan (Nzwani) – für die Unabhängigkeit. Die vierte Insel, Mayotte, entschied sich in einem Referendum dafür, bei Frankreich zu bleiben und ist bis heute ein französisches Überseegebiet.
Am 6. Juli 1975 proklamierte Ahmed Abdallah die Unabhängigkeit der Komoren. Dieser Tag markiert den Beginn der Eigenstaatlichkeit und wird seitdem als Nationalfeiertag begangen.
Feierlichkeiten und Bräuche
Der Tag der Unabhängigkeit wird auf den Komoren mit einer Vielzahl von Feierlichkeiten begangen:
- Paraden: In der Hauptstadt Moroni und anderen Städten finden Militär- und Schülerparaden statt.
- Kulturelle Veranstaltungen: Musik, Tanz und traditionelle Aufführungen spielen eine zentrale Rolle. Besonders beliebt sind Aufführungen mit Trommeln und traditionellen Instrumenten.
- Reden und Zeremonien: Politiker und Würdenträger halten Ansprachen, in denen sie die Geschichte und die Errungenschaften des Landes würdigen.
- Feuerwerke und Festessen: Am Abend gibt es häufig Feuerwerke und gemeinschaftliche Mahlzeiten mit traditionellen Speisen.
Bedeutung für die Bevölkerung
Für die Menschen auf den Komoren ist der Unabhängigkeitstag ein Moment des Stolzes und der Reflexion. Er erinnert an den langen Weg zur Selbstbestimmung und an die Herausforderungen, die das Land seitdem gemeistert hat. Gleichzeitig ist es ein Tag der Einheit, an dem die kulturelle Vielfalt und das nationale Erbe gefeiert werden.
Der Tag der Unabhängigkeit der Komoren ist mehr als nur ein gesetzlicher Feiertag – er ist ein lebendiger Ausdruck der Geschichte, Kultur und Identität des Landes. Trotz politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen bleibt der 6. Juli ein Tag der Hoffnung und des nationalen Zusammenhalts.