Tag der Trauer und Hoffnung
14. Juni, Samstag

Historischer Kontext
* In der Nacht vom 13. auf den 14. Juni 1941 begann die erste Massendeportation litauischer Einwohner nach der sowjetischen Besetzung im Jahr 1940
* Innerhalb weniger Tage wurden etwa 18.000 Menschen deportiert
* Die Deportationen erfolgten ohne Gerichtsverfahren, oft ganze Familien betreffend – darunter Frauen, Kinder und ältere Menschen
* Männer wurden häufig von ihren Familien getrennt und in Gulag-Lager geschickt
* Viele der Deportierten starben unterwegs oder im Exil unter schweren Bedingungen
Warum „Tag der Trauer und Hoffnung“?
* „Trauer“ steht für den Schmerz und den Verlust durch die Massenrepressionen und das tragische Schicksal Tausender Litauer
* „Hoffnung“ symbolisiert das Streben nach Freiheit, die Wiederherstellung der Unabhängigkeit und das Gedenken an die Opfer
Wie wird der Tag begangen?
* Nationale Flaggen werden mit Trauerbändern gehisst
* Gedenkzeremonien finden an Denkmälern und Mahnmalen für die Deportationsopfer statt
* In Behörden und Schulen wird eine Schweigeminute abgehalten
* Öffentliche Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen und Bildungsprogramme werden organisiert
* Dokumentarfilme und Fernsehsendungen über die Repressionen werden ausgestrahlt
* Menschen nehmen an Gedenkmärschen teil und zünden Kerzen an Bahnhöfen an, von denen aus die Deportationen erfolgten
Bedeutung für die litauische Gesellschaft
* Der Tag der Trauer und Hoffnung spielt eine wichtige Rolle für das nationale Gedächtnis
* Er erinnert an den Preis, den Litauen für die Unabhängigkeit gezahlt hat
* Er dient als Mahnung gegen totalitäre Regime und Gewalt gegen Bürger
Verbindung zu anderen Gedenktagen
* Am 23. August wird in Litauen auch der Europäische Gedenktag für die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus begangen
* Diese Daten bilden die Grundlage für das kollektive Gedächtnis an die tragischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts im Zusammenhang mit Besatzung und Repression