Tag des Sieges
1. August, Freitag

Genfer Konferenz und Waffenstillstand
Nach der militärischen Niederlage Frankreichs wurde im Juli 1954 die Genfer Konferenz abgehalten. Dort einigten sich die beteiligten Parteien auf einen Waffenstillstand und die vorläufige Teilung Vietnams entlang des 17. Breitengrads:
- Nordvietnam wurde unter der Kontrolle der Viet Minh gestellt.
- Südvietnam blieb unter der Kontrolle der antikommunistischen Kräfte, unterstützt von den USA.
- Es wurde vereinbart, dass 1956 gesamtvietnamesische Wahlen stattfinden sollten, um das Land wieder zu vereinen.
Feierlichkeiten am 1. August 1954
Der 1. August 1954 wurde in Nordvietnam als „Tag des Sieges“ gefeiert, um das Ende des Kolonialkrieges und den Erfolg der Unabhängigkeitsbewegung zu würdigen. Die Feierlichkeiten beinhalteten:
- Große Paraden in Städten wie Hanoi.
- Reden von führenden Persönlichkeiten der Viet Minh, darunter Hồ Chí Minh.
- Volksfeste und kulturelle Veranstaltungen zur Stärkung des nationalen Zusammenhalts.
- Symbolische Zeremonien zur Erinnerung an die gefallenen Kämpfer.
Bedeutung für die vietnamesische Geschichte
Der Tag des Sieges am 1. August 1954 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte Vietnams:
- Er bedeutete das Ende der französischen Kolonialherrschaft in Indochina.
- Er stärkte das Selbstbewusstsein der vietnamesischen Bevölkerung und die Legitimität der kommunistischen Führung im Norden.
- Er leitete eine neue Phase des Konflikts ein, der später im Vietnamkrieg (1955–1975) eskalierte.
Langfristige Auswirkungen
Obwohl der Tag des Sieges ein bedeutender Meilenstein war, blieb Vietnam weiterhin gespalten. Die versprochenen Wahlen zur Wiedervereinigung fanden nie statt, was zu einem neuen, noch blutigeren Konflikt führte. Dennoch bleibt der 1. August 1954 in der vietnamesischen Erinnerung ein Symbol für den erfolgreichen Widerstand gegen koloniale Unterdrückung.