Nationaler Tag des Bedauerns
26. Mai, Montag
Hintergrund
Der Tag wurde erstmals 1998 begangen, ein Jahr nach der Veröffentlichung des Berichts „Bringing Them Home“ durch die australische Menschenrechtskommission. Dieser Bericht dokumentierte die Praxis, indigene Kinder gewaltsam aus ihren Familien zu entfernen, um sie in nicht-indigene Pflegefamilien oder Heime zu geben – eine Politik, die von etwa 1910 bis in die 1970er Jahre andauerte.
Zweck des Gedenktages
Der National Sorry Day dient dazu:
- Die Leiden der Stolen Generations anzuerkennen und zu würdigen
- Das Bewusstsein für die Auswirkungen der damaligen Politik auf die heutige indigene Bevölkerung zu schärfen
- Die Versöhnung zwischen indigenen und nicht-indigenen Australiern zu fördern
- Politische und gesellschaftliche Verantwortung für vergangenes Unrecht zu übernehmen
Symbolische Bedeutung
Der Tag ist ein Symbol für den Wunsch nach Heilung und Gerechtigkeit. Viele Australier nutzen diesen Tag, um Solidarität mit den Aborigines und Torres-Strait-Insulanern zu zeigen. Es finden Gedenkveranstaltungen, Reden, kulturelle Zeremonien und Bildungsprogramme statt.
Die nationale Entschuldigung
Ein bedeutender Meilenstein war die offizielle Entschuldigung des damaligen Premierministers Kevin Rudd am 13. Februar 2008 im australischen Parlament. Er entschuldigte sich im Namen der Regierung bei den Stolen Generations für das erlittene Leid und Unrecht. Diese Geste wurde von vielen als ein wichtiger Schritt in Richtung Versöhnung angesehen.
Bedeutung heute
Obwohl der National Sorry Day kein gesetzlicher Feiertag ist, wird er in vielen Teilen Australiens mit großem Respekt begangen. Er ist Teil der breiteren Bewegung zur Anerkennung der Rechte und Geschichte der indigenen Bevölkerung Australiens und spielt eine zentrale Rolle im Prozess der nationalen Versöhnung.