Revolutions Tag
22. Juli, Dienstag
Hintergrund des Feiertags
Am 22. Juli 1994 führte eine Gruppe junger Offiziere unter der Führung von Leutnant Yahya Jammeh einen unblutigen Staatsstreich durch. Sie stürzten die Regierung von Präsident Jawara, der seit der Unabhängigkeit Gambias im Jahr 1970 an der Macht war. Der Putsch wurde mit dem Ziel durchgeführt, Korruption zu bekämpfen und die wirtschaftliche Lage des Landes zu verbessern.
Yahya Jammeh übernahm nach dem Putsch die Macht und regierte Gambia zunächst als Vorsitzender einer Militärjunta, bevor er 1996 zum Präsidenten gewählt wurde. Er blieb bis 2017 an der Macht.
Feierlichkeiten und Bedeutung
Der Revolutionstag wurde während der Herrschaft von Yahya Jammeh als offizieller Feiertag eingeführt und mit großem Pomp gefeiert. Die Feierlichkeiten umfassten:
- Paraden der Streitkräfte und Sicherheitsdienste
- Reden von Regierungsvertretern
- Kulturelle Darbietungen und Musik
- Veranstaltungen zur Würdigung der "Errungenschaften" der Revolution
Der Tag wurde genutzt, um die Legitimität der Regierung Jammehs zu stärken und seine politischen Programme zu feiern.
Aktuelle Relevanz
Seit dem Machtwechsel im Jahr 2017, als Adama Barrow nach einer demokratischen Wahl Präsident wurde, hat sich die politische Landschaft in Gambia verändert. Der Revolutionstag wird heute nicht mehr in der gleichen Weise gefeiert wie unter Jammeh. Viele Gambier sehen den Tag kritisch, da er mit dem Beginn einer autoritären Herrschaft verbunden ist, die von Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung geprägt war.
Der Revolutionstag in Gambia ist ein historisch bedeutsamer Tag, der an einen tiefgreifenden Wandel in der politischen Geschichte des Landes erinnert. Während er früher als Feiertag gefeiert wurde, ist seine Bedeutung heute umstritten und wird im Kontext der Aufarbeitung der Vergangenheit neu bewertet.