Die koordinierte Weltzeit (englisch Coordinated Universal Time, französisch Temps universel coordonné), kurz UTC, ist die heute gültige Weltzeit. Eingeführt wurde sie 1972. Aus einer Zeitangabe in UTC ergibt sich die entsprechende, in Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen mitteleuropäischen Staaten geltende Mitteleuropäische Zeit (MEZ), indem man eine Stunde addiert. Die im Sommer geltende Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) erhält man, indem man zwei Stunden addiert.
Im Gegensatz zur Universalzeit (Universal Time UT), die den Schwankungen der Erdrotation stetig folgt, indem die Länge der Zeiteinheit angepasst wird, folgt die UTC diesen Schwankungen mit Hilfe von Schaltsekunden, während ihr Sekundentakt jener der gleichmäßig mit SI-Sekunden durchlaufenden internationalen Atomzeit (TAI) ist. Die letzte Schaltsekunde wurde am 31. Dezember 2016 mit der Sekunde 23:59:60 UTC eingefügt.
Anwendung
UTC wird als Weltzeit überall dort für Zeitangaben benutzt, wo eine weltweit einheitliche Zeitskala benötigt wird:- in der Luftfahrt und Seefahrt
- in der Logistik, zum Erfassen von Fahrzeiten (durch elektronische Tachographen)
- in der Meteorologie
- für den wissenschaftlichen Gebrauch, soweit er nicht unmittelbar an der Zeitmessung beteiligt ist oder speziellere Ansprüche stellt
- in internationalen Projekten, die sich über mehrere Zeitzonen erstrecken
- auf der Internationalen Raumstation (ISS)
- in der Antarktika
- in den digitalen Kontrollgeräten von Nutzfahrzeugen
- in internationalen Fernmeldediensten
- auf vielen internationalen Internet-Portalen wie z. B. der englischsprachigen Wikipedia
- Kurzwellenrundfunk
- in E-Mails
- im Amateurfunk
Von der koordinierten Weltzeit werden, ausgehend vom Nullmeridian, der durch den Londoner Stadtteil Greenwich verläuft, die Zeiten in den verschiedenen Zeitzonen der Erde abgeleitet. UTC selbst wird für die Westeuropäische Zeit (WEZ/WET) – die in Großbritannien, Irland und Westafrika noch immer Greenwich Mean Time (GMT) genannt wird – als Zonenzeit verwendet.
Verwaltung
Die Koordination der UTC ist Aufgabe des Internationalen Büros für Maß und Gewicht (BIPM). Dessen Consultative Committee for Time and Frequency (CCTF), das aus Mitgliedern und Beobachtern verschiedener Zeitinstitute besteht, sorgt für die weltweite Koordinierung der UTC. Zeitinstitute verwalten weltweit die UTC für nationale Zwecke, so zum Beispiel die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (Deutschland), das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (Österreich) und das Eidgenössische Institut für Metrologie (Schweiz). Deren Darstellungen werden dann z. B. als UTC(PTB) für Deutschland, als UTC(BEV) für Österreich und als UTC(CH) für die Schweiz bezeichnet. Die UTC ist über die Zeitserver via Internet abrufbar.