Tag des Nationalen Verteidigungsfonds

15. März, Samstag

Tag des Nationalen Verteidigungsfonds
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Der Tag des Nationalen Verteidigungsfonds war ein staatlich initiierter Feiertag in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR), der jährlich begangen wurde, um die Bevölkerung zur finanziellen Unterstützung der Landesverteidigung zu mobilisieren. Er diente der Sammlung von Spenden für den Nationalen Verteidigungsfonds, ein Sonderfonds, der zur Förderung der militärischen und zivilen Verteidigungsbereitschaft des sozialistischen Staates eingerichtet wurde.

Hintergrund und Zielsetzung
Der Nationale Verteidigungsfonds wurde 1961 ins Leben gerufen, kurz nach dem Bau der Berliner Mauer, in einer Zeit zunehmender Spannungen im Kalten Krieg. Die DDR-Führung unter Walter Ulbricht sah in der Stärkung der Verteidigung eine zentrale Aufgabe des sozialistischen Aufbaus. Der Fonds sollte nicht nur zur Finanzierung der Nationalen Volksarmee (NVA) beitragen, sondern auch zur Förderung von zivilen Projekten mit militärischem Nutzen, wie etwa dem Ausbau technischer Bildung oder der Unterstützung von Betrieben mit strategischer Bedeutung.

Gestaltung des Feiertags
Der Tag des Nationalen Verteidigungsfonds wurde nicht als arbeitsfreier Feiertag begangen, sondern war ein Aktionstag, an dem in Betrieben, Schulen und öffentlichen Einrichtungen Veranstaltungen stattfanden. Typische Aktivitäten waren:

* Spendensammlungen durch Betriebsgruppen oder Jugendorganisationen wie die Freie Deutsche Jugend (FDJ)
* Appelle und Reden von Partei- und Staatsfunktionären zur Bedeutung der Landesverteidigung
* Übergabe von Spendenzertifikaten an Vertreter des Fonds
* Ausstellungen und Vorführungen zur militärischen Stärke der DDR
* Ehrungen von Bürgern und Kollektiven, die besonders hohe Beiträge geleistet hatten

Bedeutung für die Gesellschaft
Der Tag diente nicht nur der finanziellen Unterstützung, sondern hatte auch eine ideologische Funktion. Er sollte das Bewusstsein für die kollektive Verantwortung zur Verteidigung des sozialistischen Vaterlandes stärken und die enge Verbindung zwischen Bevölkerung, Partei und Armee demonstrieren. Die Teilnahme an den Spendenaktionen wurde als Ausdruck der politischen Loyalität gewertet, und hohe Spendenbeträge galten als Zeichen besonderer sozialistischer Gesinnung.

Ende und Nachwirkung
Mit dem politischen Umbruch in der DDR 1989 und der anschließenden Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde der Nationale Verteidigungsfonds aufgelöst, und der Feiertag verlor seine Bedeutung. Heute ist der Tag des Nationalen Verteidigungsfonds ein Beispiel für die Mobilisierung der Bevölkerung im Rahmen der sozialistischen Staatsideologie und ein Spiegelbild der politischen Kultur der DDR.
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