Gawai Dayak
1 - 2. Juni, Sonntag – Montag
Sarawak

Herkunft und Geschichte
Gawai Dayak wurde erstmals offiziell im Jahr 1965 gefeiert, nachdem Sarawak Teil Malaysias geworden war. Vor dieser Zeit wurden die Erntefeste der verschiedenen Dayak-Gruppen individuell und zu unterschiedlichen Zeiten abgehalten. Die Einführung eines gemeinsamen Feiertags sollte die kulturelle Identität der Dayak stärken und ihre Traditionen bewahren.
Vorbereitungen und Rituale
Die Vorbereitungen für Gawai Dayak beginnen oft Wochen im Voraus. Dazu gehören:
- Reinigung und Dekoration der Langhäuser (traditionelle Gemeinschaftshäuser)
- Zubereitung traditioneller Speisen und Getränke wie Tuak (Reiswein)
- Herstellung von Handwerkskunst und traditionellen Kleidungsstücken
Am Vorabend des Festes, am 31. Mai, findet eine Zeremonie namens "Muai Antu Rua" statt, bei der böse Geister symbolisch aus dem Dorf vertrieben werden. Am 1. Juni folgen dann Gebete, Opfergaben und Segnungen durch die Dorfältesten.
Feierlichkeiten
Während des Gawai Dayak gibt es zahlreiche kulturelle Aktivitäten, darunter:
- Traditionelle Tänze wie der Ngajat-Tanz
- Musik mit traditionellen Instrumenten wie dem Sape (eine Art Laute)
- Wettkämpfe und Spiele, z. B. Blasrohrschießen oder Reissackrennen
- Austausch von Geschenken und Besuche bei Freunden und Verwandten
Die Menschen tragen dabei oft ihre traditionelle Kleidung, die reich verziert und farbenfroh ist.
Bedeutung für die Gemeinschaft
Gawai Dayak ist nicht nur ein religiöses und kulturelles Fest, sondern auch ein Symbol für Einheit und Identität der Dayak-Völker. Es bietet eine Gelegenheit, die eigene Kultur zu feiern, soziale Bindungen zu stärken und jüngeren Generationen das kulturelle Erbe zu vermitteln.
Moderne Einflüsse
In der heutigen Zeit wird Gawai Dayak sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten gefeiert. Die Feierlichkeiten haben sich teilweise modernisiert, doch viele traditionelle Elemente bleiben erhalten. Auch Touristen sind oft eingeladen, an den Festlichkeiten teilzunehmen, was zur Förderung des interkulturellen Verständnisses beiträgt.