Verklärung des Herrn
6. August, Mittwoch

Biblischer Hintergrund
Das Fest erinnert an das Ereignis der Verklärung Jesu Christi auf dem Berg Tabor, wie es in den Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas beschrieben wird. Bei diesem Ereignis offenbarte Jesus seine göttliche Natur vor drei seiner Jünger – Petrus, Jakobus und Johannes – indem sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider weiß wie das Licht wurden. Mose und Elija erschienen ebenfalls und sprachen mit ihm.
Religiöse Bedeutung
Die Verklärung symbolisiert die göttliche Herrlichkeit Christi und gilt als ein Vorgeschmack auf seine Auferstehung. In der ukrainischen religiösen Tradition ist dieses Fest auch eng mit der Natur und der Erntezeit verbunden.
Traditionen und Bräuche in der Ukraine
In der Ukraine ist das Fest der Verklärung des Herrn nicht nur ein kirchlicher, sondern auch ein volkstümlicher Feiertag mit zahlreichen Bräuchen:
- Gläubige bringen Körbe mit Früchten, insbesondere Äpfeln, Trauben und Honig, in die Kirche, um sie segnen zu lassen. Deshalb wird das Fest im Volksmund auch als „Apfelfest“ (Яблучний Спас, Jablutschni Spas) bezeichnet.
- Es ist üblich, an diesem Tag keine schweren Arbeiten zu verrichten, da es sich um einen hohen Feiertag handelt.
- Viele Menschen besuchen die Liturgie und nehmen an feierlichen Prozessionen teil.
- In ländlichen Gebieten ist es Brauch, die erste Ernte von Äpfeln und anderen Früchten erst nach der Segnung zu essen.
- Das Fest markiert auch den Übergang vom Hochsommer zum Frühherbst und ist ein Zeichen der Dankbarkeit für die Gaben der Natur.
Verbindung zu anderen Feiertagen
Die Verklärung des Herrn ist eines der zwölf großen Feste im orthodoxen Kirchenjahr. Es steht in engem Zusammenhang mit zwei weiteren sogenannten „Spas“-Feiertagen in der Ukraine:
- Der Honig-Spas (14. August): Beginn des orthodoxen Fastens vor Mariä Himmelfahrt.
- Der Nuss-Spas (29. August): Letzter der drei Spas-Feiertage, ebenfalls mit Erntedank verbunden.
Fazit
Das Fest der Verklärung des Herrn ist in der Ukraine tief verwurzelt in der religiösen und kulturellen Tradition. Es verbindet christliche Theologie mit volkstümlichen Bräuchen und symbolisiert sowohl die göttliche Offenbarung als auch die Dankbarkeit für die Früchte der Erde. Besonders in ländlichen Regionen bleibt das Fest ein wichtiger Bestandteil des spirituellen und gemeinschaftlichen Lebens.