Tag der gleichberechtigten Apostel Zar Konstantin und seiner Mutter Königin Helena
21. Mai, Mittwoch

Historischer Hintergrund
Konstantin der Große war der erste römische Kaiser, der das Christentum anerkannte und förderte. Im Jahr 313 erließ er das Edikt von Mailand, das die Religionsfreiheit im Römischen Reich garantierte und die Christenverfolgung beendete. Seine Mutter Helena spielte eine bedeutende Rolle bei der Verbreitung des Christentums. Sie unternahm eine Pilgerreise ins Heilige Land und soll dort das Kreuz Jesu Christi entdeckt haben.
Bedeutung in Bulgarien
In Bulgarien ist dieser Tag nicht nur ein kirchlicher Feiertag, sondern auch mit zahlreichen volkstümlichen Bräuchen verbunden. Besonders in ländlichen Gegenden wird der Tag mit traditionellen Ritualen gefeiert, die christliche und vorchristliche Elemente miteinander verbinden.
Traditionen und Bräuche
Zu den bekanntesten Bräuchen gehören:
- Feiern in Kirchen, die den Heiligen Konstantin und Helena geweiht sind, mit festlichen Liturgien und Prozessionen
- Namensfeste für Menschen mit den Namen Konstantin (Костадин, Коста, Косьо) und Elena (Елена, Ленка), die an diesem Tag gefeiert werden
- In einigen Regionen Bulgariens, insbesondere in den Rhodopen und im Strandzha-Gebirge, finden Feuertänze (нестинарство) statt – ein alter Brauch, bei dem barfüßige Tänzer über glühende Kohlen laufen, begleitet von Ikonen der Heiligen Konstantin und Helena
- Gemeinsame Mahlzeiten, Musik und Tänze in den Dörfern, bei denen die Dorfgemeinschaft zusammenkommt
Religiöse Bedeutung
Die Heiligen Konstantin und Helena gelten als wichtige Figuren in der Geschichte des Christentums. Ihre Verehrung in der orthodoxen Kirche ist besonders stark ausgeprägt, da sie als Förderer des Glaubens und als Vorbilder christlicher Tugend gelten. Ihre Gleichstellung mit den Aposteln unterstreicht ihre Bedeutung für die Verbreitung des Christentums.
Der Tag der Heiligen Konstantin und Helena ist in Bulgarien ein lebendiger Ausdruck des Glaubens und der kulturellen Identität. Er verbindet religiöse Verehrung mit alten Traditionen und stärkt das Gemeinschaftsgefühl in vielen Regionen des Landes.