Nationaler Gedenktag für die Gefallenen Frankreichs in Indochina
8. Juni, Sonntag

Hintergrund des Gedenktags
Der Indochinakrieg war ein militärischer Konflikt zwischen Frankreich und der kommunistischen Unabhängigkeitsbewegung Viet Minh in der damaligen Kolonie Französisch-Indochina, die heute Vietnam, Laos und Kambodscha umfasst. Der Krieg endete 1954 mit der Niederlage Frankreichs in der Schlacht von Điện Biên Phủ und führte zur Teilung Vietnams.
Frankreich hatte in diesem Konflikt etwa 100.000 Tote und Vermisste zu beklagen, darunter viele Soldaten der regulären Armee, der Fremdenlegion sowie Kolonialtruppen aus Afrika und Südostasien.
Einführung des Gedenktags
Der Gedenktag wurde im Jahr 2005 durch einen Erlass des französischen Präsidenten Jacques Chirac eingeführt. Der 8. Juni wurde gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1980 die sterblichen Überreste eines unbekannten französischen Soldaten aus Indochina im nationalen Militärfriedhof von Notre-Dame-de-Lorette beigesetzt wurden.
Gedenkveranstaltungen
Am 8. Juni finden in ganz Frankreich und in französischen Überseegebieten offizielle Zeremonien statt. Diese beinhalten:
- Kranzniederlegungen an Denkmälern für die Gefallenen
- Schweigeminuten und militärische Ehren
- Reden von Vertretern der Regierung, der Streitkräfte und von Veteranenverbänden
- Gottesdienste und Gedenkmessen
Bedeutung für die französische Erinnerungskultur
Der Gedenktag ist Teil der französischen Erinnerungskultur, die sich mit den militärischen Konflikten des 20. Jahrhunderts auseinandersetzt. Er dient nicht nur dem Gedenken an die Opfer, sondern auch der historischen Aufarbeitung des Kolonialismus und der Rolle Frankreichs in Südostasien.
Verbindung zu anderen Gedenktagen
Der Nationale Gedenktag für die Gefallenen in Indochina steht in Zusammenhang mit weiteren französischen Gedenktagen, wie:
- Dem 11. November (Ende des Ersten Weltkriegs)
- Dem 8. Mai (Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa)
- Dem 19. März (Ende des Algerienkriegs)
Diese Gedenktage zeigen die Bemühungen Frankreichs, die Opfer seiner militärischen Vergangenheit zu würdigen und die Erinnerung an die komplexe Geschichte des Landes wachzuhalten.