Gedenktag des Sieges von Nándorfehérvár
22. Juli, Dienstag

Hintergrund der Schlacht
Nach dem Fall von Konstantinopel im Jahr 1453 plante das Osmanische Reich die Eroberung weiterer strategischer Städte auf dem Balkan. Nándorfehérvár war ein wichtiger Verteidigungspunkt an der Donau und galt als das Tor zu Ungarn und Mitteleuropa. Im Juli 1456 belagerten osmanische Truppen die Festung. Trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit gelang es den Verteidigern, die Belagerung zu durchbrechen und die Angreifer zurückzuschlagen.
Bedeutung des Sieges
Der Sieg bei Nándorfehérvár hatte weitreichende Folgen. Er stärkte das Selbstbewusstsein der christlichen Staaten Europas und verzögerte die Expansion des Osmanischen Reiches erheblich. Papst Calixtus III. ordnete an, dass täglich um 12 Uhr die Kirchenglocken geläutet werden sollten, um an den Sieg zu erinnern und zum Gebet für die Verteidiger aufzurufen – eine Tradition, die sich in vielen Ländern bis heute erhalten hat.
Der Gedenktag
In Ungarn wird der 22. Juli als offizieller Gedenktag des Sieges von Nándorfehérvár gefeiert. Der ungarische Nationalfeiertag wurde 2011 durch ein Parlamentsgesetz eingeführt, um die Bedeutung des historischen Ereignisses zu würdigen. An diesem Tag finden Gedenkveranstaltungen, Gottesdienste und kulturelle Programme statt, die an den Mut und die Opferbereitschaft der Verteidiger erinnern.
Kulturelles Erbe
Der Sieg von Nándorfehérvár ist tief im kollektiven Gedächtnis Ungarns verankert. Er wird in Literatur, Musik und bildender Kunst thematisiert und gilt als Symbol für nationale Einheit und Widerstandskraft. Die Schlacht wird auch in anderen Ländern des ehemaligen Königreichs Ungarn gewürdigt, insbesondere in Serbien und Kroatien, deren Vorfahren ebenfalls an der Verteidigung beteiligt waren.